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Eigene Zahnarztpraxis gründen?

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Eigene Zahnarztpraxis gründen?

Eigene Zahnarztpraxis gründen?

Viele junge Zahnärzte träumen von einer eigenen Praxis. Selbstbestimmt arbeiten zu können, hat Vorteile. Es hat aber auch Nachteile. Ein fest angestellter Zahnarzt kann nach Feierabend einfach nach Hause gehen. Sämtliche buchhalterischen, betriebswirtschaftlichen oder organisatorischen Arbeiten liegen in der Verantwortung des Praxisinhabers.

Vielfach entscheiden sich junge Zahnärzte zunächst dafür, in einer Praxisgemeinschaft Erfahrungen zu sammeln. Zudem sind Praxiseröffnungen ebenso wie Praxisübernahmen ein nicht unbeträchtlicher Kostenfaktor. Neben medizinischer Kompetenz sind erweiterte Kenntnisse nötig, um eine eigene Zahnarzt-Praxis zu führen.

Was spricht für oder gegen eine eigene Praxis?

Für eine eigene Praxis spricht beispielsweise, dass jemand sich in eine bestimmte Richtung spezialisieren möchte. Außerdem möchte ein Jung-Zahnarzt vielleicht andere Wege gehen und sich mit den modernsten » Implantologie-Techniken oder anderen Schwerpunkten in der » Zahnchirurgie nach vorne spielen. Jemand anderes würde lieber auf dem Lande leben. Er möchte neben dem Beruf möglichst viel Lebensqualität erleben. Es finden sich auch heute noch Praxis-Standorte, die für eine Neueröffnung Sinn machen und bisher unbesetzt sind.

Gegen eine eigene Praxis kann sprechen, dass erhebliche Investitionen für die Übernahme oder Neueröffnung anfallen. Auch die Praxisausstattung ist sehr teuer. Die Familienplanung kann ebenfalls gegen eine eigene Praxis sprechen. Die Führung einer eigenen Zahnarztpraxis bindet finanzielle und zeitliche Ressourcen, z. B. für betriebswirtschaftliche und organisatorische Tätigkeiten. Diese müssen vom Praxispersonal oder vom Inhaber geleistet werden. Als angestellter Zahnarzt könnte man seine Vorstellungen nur bedingt umsetzen.

Die Sicherheit einer Festanstellung in einer Gemeinschaftspraxis ist nicht zu unterschätzen. Das finanzielle Risiko liegt beim Praxisinhaber. Ohne Mut zum Risiko ist eine eigene Praxis keine gute Idee.

Youtube: Detlef Diehr - Wie erfolgreich sind heutzutage Gründungen?
(youtube.com/watch?v=zBGg8xOBfpQ)

Welche Kompetenzen für eine Praxiseröffnung?

Viele Jung-Zahnärzte eröffnen schon mit Mitte dreißig eine eigene Praxis. Sie benötigen neben zahnärztlichen Fachkenntnissen viel Eigeninitiative und Verantwortungsgefühl. Sie müssen eine Vision dessen mitbringen, was sie anbieten möchten. Es braucht » Führungsqualitäten, um Personal und Arbeitsabläufe im Griff zu haben. Eine eigene Praxis verschlingt viele Energien. Sie bedingt

• den Eintrag im Zahnarzt-Register
• die Kontaktaufnahme mit einem zahntechnischen Labor (siehe » Zahnlabore)
• die Überlegung, ob bestimmte Labor-Arbeiten in der Praxis erfolgen können
• die Vorhaltung von Dentalmaterialien in einem Lagerraum
• die Festlegung auf einen oder mehrere Behandlungs-Schwerpunkte
• eigene Marketingmaßnahmen
• und die Errichtung eines Webseitenauftritts.

Der Praxiseigner muss gut organisiert sein, um konzentriert in seinem eigentlichen Beruf arbeiten zu können. Er benötigt kompetentes und verlässliches Personal. Eine eigene Praxis erfordert Durchhaltevermögen, Planungskompetenz und Stress-Resilienz. Vor allem aber ist eine Investitionshöhe von 200.000 bis 400.000 Euro nur über Kreditaufnahmen zu finanzieren. Nicht jeder kann mit hohen Schuldenlasten leben, bis sich die Praxis amortisiert.

Die Anstellung als Zahnarzt im MVZ enthebt einen von vielen Verpflichtungen. Der angestellte Zahnarzt kann sich ganz auf seinen eigentlichen Beruf konzentrieren. Er fügt sich in das Praxis-Konzept, bringt maßvoll Neues ein und erweitert das Spektrum der Praxis durch eigene Kompetenzen. Für manchen ist das der ideale Weg.

Praxis neu gründen oder vorhandene übernehmen?

Für die Übernahme einer bereits bestehenden Praxis spricht deren gute Lage, deren Stammkundschaft und deren Praxis-Ausstattung. Oft kann der Praxis-Übernehmer mit einem Großteil der Praxis-Einrichtung einsteigen. Die Investitionshöhe kann bei einer Praxisübernahme deutlich geringer ausfallen als bei einer Neueröffnung. Nach und nach kann die Zahnarztpraxis auf den neusten Stand gebracht werden.

Eine neue Zahnarztpraxis birgt höhere Risiken. Diese liegen in hohen Vorlauf-Kosten und notwendigen Marketing-Maßnahmen, um an Patienten zu kommen. Es bedarf viel unternehmerischen Geschicks und höherer Risikobereitschaft. Eventuell notwendige Umbaumaßnahmen und die Anschaffung neuer Instrumente verschlingen hohe Summen. Ohne eine sorgfältige Marktanalyse und den Blick auf die Konkurrenz im Feld gelingt ein Neustart nicht immer so wie erhofft.


Eine eigene Zahnarzt-Praxis mitsamt ihres Personals will gut geführt sein (© Kzenon / Fotolia)

Praxisgemeinschaft gründen od. ganz eigene Praxis?

Für eine Praxisgemeinschaft spricht, dass die Patienten wählen können, welchem Kollegen sie vertrauen. Sie haben die Gewähr, dass die Praxis auch in Ferienzeiten besetzt ist. Zudem erweitert sich das Angebots-Spektrum oft, wenn mehrere Kollegen in einer Praxisgemeinschaft arbeiten. Die Patienten müssen nicht in eine andere Praxis überwiesen werden, wenn bestimmte Aufgaben – etwa der » Zahnprothetik, » Verblendung von Zähnen oder » Kieferkorrekturen - anstehen.

Bei ausreichend großen Räumlichkeiten können mehrere Zahnärzte eigene Behandlungsräume erhalten. Bei anderen Konstellationen teilen sich die Kollegen die vorhandenen Behandlungsräume. Ein Zahnarzt arbeitet nur vormittags, der andere nachmittags. Alternativ arbeitet einer nur an den ersten drei Wochentagen, sein Kollege an den beiden anderen. Bei hohem Arbeitsaufkommen wird der Stressfaktor verringert, wenn Aufgaben aufgeteilt werden.

In einer Einmann-Praxis sind alle unternehmerischen Aufgaben einer Person zugeordnet. Diese muss betriebswirtschaftliches Know-how mitbringen. Das Praxis-Personal darf bestimmte Aufgaben nicht übernehmen. Es droht eine Überlastung des Zahnarztes. Der Beruf ist aber ohnehin stressig. Er bedarf hoher Konzentration auf das Wesentliche.

Youtube: Die größten Stolperfallen bei Praxisgründung und Praxisabgabe
(youtube.com/watch?v=3lfuSVUNaZY)

Versicherungen für selbstständige Zahnärzte

Über die Zahl der abzuschließenden Versicherungen können Praxisinhaber unterschiedlicher Ansichten sein. Immerhin kosten Versicherungen viel Geld. Sie sichern aber den Betrieb und die persönlichen Risiken eines selbstständig arbeitenden Zahnarztes ab. Zu überlegen ist der Abschluss folgender Versicherungen:

• Berufshaftpflichtversicherung
• Praxisinhaltsversicherung
• Rechtsschutzversicherung
• eine Berufsunfähigkeitsversicherung
• und eine Absicherung für den Fall des eigenen Todes.

Manchmal macht eine Elektronikversicherung für übernommene Gerätschaften Sinn.

Was ist mit Buchhaltung, Controlling für Zahnärzte

Oftmals wird nur die vorbereitende Buchhaltung in der Zahnarztpraxis vorgenommen. Den Rest erledigt ein externer Buchhalter. Viele Zahnärzte fühlen sich von solchen Fachleuten verwaltet. Eigene buchhalterische Kenntnisse sind daher hilfreich. Buchhaltung und Lohnabrechnung können mehr als administrative Aufgabenfelder sein – siehe den ziemlich ausführlichen Artikel » Buchhaltung für Zahnarzt Praxen. Mit einem guten Finanzbuchhaltungs- und Controlling-System könnte die Praxis Einnahmen und Ausgaben sinnvoller verwalten. Die Wirtschaftlichkeit der Praxis muss sichergestellt sein.

Gute Organisation bedeutet für den Praxisinhaber Arbeitserleichterungen und Zeitersparnisse. Eigene Buchführungskenntnisse erlauben, über alle Vorgänge Bescheid zu wissen. Gegebenenfalls können Änderungen am Betriebsablauf vorgenommen werden. » Honorare und Arbeitsinvestitionen sollten im Einklang miteinander stehen. Steuerabgaben und Investitionen bedürfen guter Vorausplanung. Trotzdem darf der buchhalterische Aufwand nicht das Tagesgeschäft beeinträchtigen. Eine gute Planungsrechnung kann Wettbewerbsvorteile bedeuten.


Eigene Zahnarztpraxis, oder als angestellter Zahnarzt arbeiten? (© Christoph Hhnel / Fotolia)

Marketing-Maßnahmen für Zahnärzte

Marketing-Maßnahmen sind insbesondere im städtischen Bereich sinnvoll. Hier kann es ein Überangebot an Zahnärzten geben. Seine spezialisierten Arbeitsbereiche und seine fachlichen Qualitäten (Studium, Zusatzausbildungen etc.) sollte der Zahnarzt herausstellen. Klassische Marketinginstrumente sind Flyer und Zeitungsanzeigen.

Heutzutage ist eine Webseite unverzichtbar. Diese sollte optisch ansprechend gestaltet und übersichtlich sein. Sie muss auf mobilen Endgeräten wie einem Smartphone funktionieren. Wichtige Stichworte sind "responsive Design“ und moderne Programmier-Standards. Eine gute Platzierung in den Suchmaschinen kann durch einen informativen Blog und SEO-Texte hergestellt werden. Diese Maßnahmen dienen der Neukundengewinnung.

Fast 70 Prozent aller Neukunden werden so angesprochen. Wichtig ist bei der Homepage, dass das Impressum wasserdicht ist, alle Angaben korrekt sowie alle implementierten Bilder rechtssicher sind. Terminabsprachen auch online zu ermöglichen, bedeutet für die Stammkunden eine Erleichterung. Ebenso können Zahnarztpraxen mit einem eigenen Newsletter Kunden ansprechen. Dieser sollte einem Neukunden aber nicht unverlangt zugeschickt werden.

In ländlichen Regionen können weitere Maßnahmen sinnvoll sein.

Quellen

Quellen:
- praxisgruendungen.de/bereit-fuer-die-niederlassung/
- zwp-online.info/zwpnews/wirtschaft-und-recht/praxismanagement/der-weg-zur-eigenen-zahnarztpraxis-tipps-und-empfehlungen
- praxisgruendungen.de/versicherungen-zahnarzt/
- transparent-beraten.de/ratgeber/versicherungen-fuer-zahnaerzte/
- informationsstelle-gesundheit.de/praxismarketing/zahnarzt-marketing-praxismarketing-fuer-zahnaerzte/
- youtube.com/watch?v=IYGhqfjgAuc
- youtube.com/watch?v=3lfuSVUNaZY

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