Kieferorthopädie: Spangen, Brackets, Klammern
Kieferorthopädische Behandlungen
Ein Teilbereich der Zahnmedizin ist die Kieferorthopädie. Hierbei handelt es sich in erster Linie um die Behandlung von Fehlstellungen der Kiefer einerseits und andererseits der Zähne selbst. Der Kieferorthopäde betreibt in diesem Bereich vorbeugende Aufklärung, Früherkennung von diversen Fehlstellungen und natürlich die dann angezeigte Therapie. Somit wäre eine Bezeichnung des Fachbereichs der Zahnmedizin als "Kieferregulierung" (oder Dento-Maxilläre Orthopädie) eigentlich passender als "Kieferorthopädie".
Bereits im Jahre 1880 wurden erstmals Bücher über diese Art der Orthopädie veröffentlicht. In diesem Zusammenhang gilt Edward H. Angle wohl als "Begründer der Theorien über die Kieferorthopädie". Seine Werke fanden großen Zuspruch im Bereich der Medizin.

Kieferorthopädische Behandlung
(© Unpict / Fotolia)
Mittel und Maßnahmen zur Korrektur
Die Therapie von Fehlstellungen des Kiefers findet in den meisten der Fälle mit herausnehmbaren Plattenkonstruktionen oder mit Hilfe einer FKO (= funktionskieferorthopädischen Apparatur) statt, die an den jeweiligen Kiefer angepasst werden.
Auch für die Behandlung von Fehlstellungen der Zähne (siehe » Zahnfehlstellung bzw. » schiefe Zähne) werden die Zahnspangen ("Spangen") an die jeweilige Gebissstellung des Patienten optimal angepasst. In dem Bereich gibt es "lose" » Zahnspangen, die nur über eine bestimmte Tageszeit getragen werden müssen und deshalb herausnehmbar sind.
Auf der anderen Seite gibt es feste Zahnspangen, die auch als Multibracket-Apparatur bezeichnet werden. Diese Spangen müssen in einer für den Patienten etwas unangenehmen und langen Sitzung direkt an die Zähne angepasst und angebracht werden. Darüber hinaus kann auch eine Kombination aus fester und herausnehmbarer Zahnspange als Therapiemöglichkeit angewendet werden. Es kann überdies auch zu einer Entnahme von Zähnen kommen, wenn der Kiefer zu klein ist oder auch zu anderen kleinen operativen Eingriffen durch den Kieferchirurgen.
Nach dem "Vater" der Orthopädie des Kiefers wird auch heute noch die Einteilung der Kieferfehlstellungen vorgenommen. Hier gibt es drei Klassifizierungen die mit den römischen Zahlen I-III gekennzeichnet werden. Die römischen Ziffern geben dabei die Relation der Kieferstellung an. I beschreibt somit eine neutrale Stellung, II eine zum Rücken hin gerückte Stellung des Kiefers und III kennzeichnet eine so genannte Verzahnung der hinteren Backenzähne.
Wird die Fehlstellung frühzeitig erkannt, kann die Therapie schnell gute Erfolge erzielen, so dass man im Erwachsenenalter keine weiteren Zahnbehandlungen benötigt. Doch auch als Erwachsener kann man noch eine Therapie erfolgreich durchführen lassen; mitunter genügt das Tragen einer » Invisalign Schiene. Das ist zwar modern und hat seine Vorteile, leidet jedoch oft auch an der Kostenfrage; vgl. zum Beispiel: » Invisalign Techniker Krankenkasse.
Statistik: Kosten kieferorthopädischer Behandlung

Vergleich GKV & PKV: Ausgaben für Kieferorthopädie
Ausgaben der GKV und PKV für Kieferorthopädie von 1997 bis 2005 im Vergleich (in Milliarden Euro) - Quelle: Statista / Robert-Koch-Institut
Übersicht der weiteren Beiträge in dieser Rubrik
Videos über Kieferorthopädie
Youtube: Kieferorthopädie für das ganze Leben
(www.youtube.com/watch?v=dSSnPWHDJEU)