Weisheitszahn OP | Weisheitszähne ziehen lassen
Wann + wie sollten Weisheitszähne entfernt werden?
Mancher Mensch hat Glück. Seine Weisheitszähne machen lebenslang keinerlei Probleme. Andere Menschen sind aber nicht so gut dran. Sie haben ständig Schmerzen, weil die Weisheitszähne mit anderen Zähnen um den Platz im Kiefer konkurrieren (siehe » Kieferschmerzen Weisheitszahn). Manche Weisheitszähne kommen wegen der engen Verhältnisse im Kiefer nicht richtig durch. So oder so ist es eine Überlegung wert, die Weisheitszähne entfernen zu lassen. Die Frage ist nur: wann, wie und wer zahlt?
Weisheitszahn OP
Stehen Weisheitszähne quer und verschieben die anderen Zähne im Kiefer, muss man die Weisheitszähne ziehen lassen (© psdesign / Fotolia)
Was spricht für, was gegen eine Weisheitszahn OP?
Das ist eine gute Frage. Selbst die Zahnärzte sind darüber nicht einer Meinung. Es gibt ebenso viele Zahnärzte, die eine Weisheitszahn OP in jedem Fall für sinnvoll halten, wie Dentisten, die nur dann Weisheitszähne ziehen, wenn es wirklich notwendig ist. Sollte sich also jeder Erwachsene vorbeugend seine Weisheitszähne ziehen lassen? Die Argumente dafür lauten:
- diese Zähne machen häufig früher oder später Probleme
- sie drängen die anderen Zähne zusammen, um Platz zu schaffen
- sie können erhebliche » Schmerzen im Kiefer verursachen
- sie sind eigentlich überflüssig
- im Gebiss sind sie zum Kauen nicht wirklich notwendig
- sie taugen nicht als Haltezähne für Brücken oder Gebissteile
- und sie stellen oft ästhetische Probleme dar.
Es gibt aber genauso viele Argumente gegen eine vorbeugende Weisheitszahn OP. Diese stellt bei einem Mangel an Problemen eine überflüssige Extraktionsmaßnahme dar. Diese verursacht unnötige Schmerzen. Zusätzlich kann sich die Wunde durch das Rauchen oder den Genuss bestimmter Lebensmittel entzünden.
Oft müssen Weisheitszähne ausgegraben bzw. operativ entfernt werden. Die Wunde muss anschließend genäht werden. Der Patient muss danach zum Fäden ziehen antreten. Bisher fehlt der Nachweis, dass eine vorzeitig vorgenommene Weisheitszahn OP irgendeinen Nutzen hat. Daher sollte eine Extraktion von Weisheitszähnen aus Sicht der Gegner vorbeugender Operationen nur erfolgen, wenn der Weisheitszahn tatsächlich Probleme macht. Oft soll auch über eine vorhandene » Zahnersatzversicherung ein hochwertiges Implantat gesetzt werden, aber die noch vorhandenen Weisheitszähne gefährden den Therapie-Erfolg.
Quellen:
gesundheitsinformation.de/weisheitszaehne-entfernen-ja-oder-nein.2701.de.html?part=behandlung-ab
dentolo.de/ratgeber/weisheitszaehne/
zahnschmerzen.net/ursachen/weisheitszahn/
youtube.com/watch?v=sRKGW3wrjl0
youtube.com/watch?v=af3-ZuL4xN4
Wenn ein Weisheitszahn nicht durchbrechen kann
Oft machen Weisheitszähne starke Probleme, weil sie neben den anderen Backenzähnen nicht genügend Platz zum Durchbrechen finden. Sie kommen nur zur Hälfte durch den Kieferknochen und verursachen dabei starke Schmerzen. Bekannt ist, dass bei fast 80 % der Europäer mindestens ein Weisheitszahn solche Probleme macht. Dabei ist der Unterkiefer weitaus häufiger betroffen als der Oberkiefer. Der Grund für die geschwollene Backe und die starken Schmerzen liegt im mangelnden Platzangebot im Kieferknochen. Oft sind dem Weisheitszahn andere Backenzähne im Weg.
Es muss aber bei nicht (ganz) durchbrechenden Zähnen nicht notwendigerweise zu Schmerzen und Problemen kommen. Nicht durchbrechende oder retinierte Weisheitszähne führen jedoch erfahrungsgemäß häufig zu Beschwerden. Es kommt oft zu erheblichen Schmerzen. Die Wange schwillt an und das » Zahnfleisch entzündet sich. Benachbarte Backenzähne geraten unter Druck. Sie schieben sich enger zusammen. Schon vollständig durchgebrochene Weisheitszähne können jedoch ebenfalls Ärger-Potenzial besitzen. Auch sie können andere Zähne zusammenschieben. Sie können sich querlegen, Entzündungen verursachen (vgl. » Zahnentzündung) oder von » Karies befallen werden.
Weitere Quellen:
drgal.de/weisheitszaehne/
zahn-lexikon.com/index.php/w/50-faqs/472-weisheitszahn-durchbruch
Wann sollte jemand Weisheitszähne ziehen lassen?
Eine Weisheitszahn OP ist immer dann sinnvoll, wenn eine Notwendigkeit dazu besteht. Darüber entscheidet meist der Zahnarzt. Wenn Symptome vorliegen, die eine Weisheitszahn OP angeraten sein lassen, sollte diese auch vorgenommen werden. Bei manchen Menschen machen alle Weisheitszähne Beschwerden. Bei anderen ist es nur ein Weisheitszahn, der extrahiert werden muss. Eine Indikation für eine operative Entfernung von Weisheitszähnen liegt auch vor, wenn Probleme absehbar sind - beispielsweise weil der Zahn einfach nicht durchbrechen will, oder weil die anderen Backenzähne ihm keinen Platz dafür lassen. Folgende Punkte betrachtet der behandelnde Zahnarzt genauer:
- Liegen Schmerzen oder Zahn- und Kieferschäden vor?
- Ist die Gebissentwicklung irgendwie behindert?
- Stören Weisheitszähne eine andere Behandlungsmaßnahme?
- Bestehen erhöhte OP-Risiken?
- Hat der Weisheitszahn eventuell einen Nutzen als Ersatz anderer Zähne?
Ein hervorgedrungener Weisheitszahn muss nicht notwendigerweise andere Backen- oder Frontzähne zusammenquetschen. Im Regelfall werden die Weisheitszähne im Kiefer belassen, wenn sie keinerlei Beschwerden machen und das auch nicht zu erwarten ist. Falls alle vier Weisheitszähne zugleich extrahiert werden sollen, ist das am besten unter Vollnarkose machbar. Das vermeidet übermäßigen Stress und starke OP-Schmerzen.
Weitere Quellen:
apotheken-umschau.de/Zaehne/Weisheitszaehne-Warum-sie-oft-raus-muessen-341217.html
Wie riskant ist eine Weisheitszahn OP?
Wenn jemand sich die Weisheitszähne ziehen lassen muss oder möchte, kommt es auf die Symptome und die Lage der betroffenen Zähne an. Weit hinten liegende Weisheitszähne ziehen zu lassen kann wegen des geringen Platzes für die Instrumente erschwert sein. Oftmals steht am Ende einer Reihe von Beschwerden mit dem Weisheitszahn eine echte Operation. Diese kann ambulant in der Praxis des Zahnarztes oder unter Vollnarkose bei einem Kieferchirurgen erfolgen.
Eine Vollnarkose ist auch dann ratsam, wenn es sich um einen Patienten mit einer » Zahnarztphobie handelt. In diesem Fall ist die Frage, ob der Operateur in Absprache mit dem Patienten gleich alle Weisheitszähne entfernen sollte, um dem Betroffenen keine weiteren Operationen zuzumuten. Auf jeden Fall sollte ein Weisheitszahn auch bei Vorliegen einer Zahnarztphobie nicht einfach prophylaktisch entfernt werden, wenn er keinerlei Symptome verursacht. In den meisten Fällen genügen bei einer Extraktion von Zähnen eine örtliche Betäubung (Sedierung).
Es bestehen jedoch mögliche Risiken, die eine Weisheitszahn OP nach sich zieht. Folgende OP-Risiken sind möglich:
- Verletzungen an Nerven oder Blutgefäßen
- vorübergehende Taubheitsgefühle an der Zunge oder im Gesicht
- Infektionen nach der Operation
- anhaltende Gefühlsstörungen
- extraktionsbedingte Schäden an benachbarten Backenzähnen
- unerwartete Nachblutungen
- Schwellungen
- oder die Unfähigkeit, den Mund vollständig zu öffnen
Weitere Quellen:
focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/weisheitszaehne-eingriff-komplikationen-kosten
Weisheitszähne Schmerzen
Hier stören die Weisheitszähne eine kieferorthopädische Behandlung (© radub85 / stock.adobe.com)
Wie verhalten sich Betroffene nach der OP?
Wenn der Schmerz zunächst erträglich ist, aber nach einigen Tagen stärker wird, liegt vermutlich eine Wundinfektion vor. Auch Schwellungen oder Mundgeruch weisen darauf hin.
Solche Probleme können auftreten, wenn der die Wunde verschließende Blutpfropf sich zu früh ablöst. Dadurch kommt die Wunde mit Bakterien und Keimen in Kontakt. Manche Menschen rauchen nach der Zahn-Extraktion eine Zigarette. Andere essen trotz eines zahnärztlichen Verbots Milchprodukte. Diese führen zu Gärungen und Verkeimung in der Wunde. » Mundwässer mit aseptischer Wirkung können solche Entwicklungen verhindern. Sie können jedoch auch den schützenden Blutpfropf vorzeitig auslösen.
Wer sich Weisheitszähne ziehen lassen muss, sollte sich an die Weisungen des Arztes halten. Er sollte nicht rauchen und keine Milchprodukte zu sich nehmen. Das Rauchen kann die Symptome verschlimmern. Es kann zu dem die Wundheilung behindern, zu rauchen. Die geschwollene Wange kann mit Cool Packs gegen den Schmerz behandelt werden. Gegebenenfalls sind an den beiden Tagen nach der Weisheitszahn OP Schmerztabletten angezeigt. Wichtig ist: Patienten, die nach einer Thrombose oder aus anderen Gründen blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen, sollten vor einer geplanten Weisheitszahn Extraktion den Zahnarzt informieren.
Die blutverdünnenden Medikamente müssen erst abgesetzt werden, damit die Weisheitszahn OP nicht zu starken Blutungen führt. Auch blutverdünnende Schmerzmittel wie Aspirin oder ASS sollten vermieden werden. Geeignete Schmerzmittel sind Ibuprofen oder Paracetamol. Untersuchungen ergaben, dass Ibuprofen-Tabletten mit 400 Milligramm Wirkstoffgehalt bei extraktionsbedingten Kieferschmerzen wirkungsvoller sind als Paracetamol mit 1.000 Milligramm.
Bei sehr starken Schmerzen kann eine Kombination aus Paracetamol und Ibuprofen in denselben Dosierungen eingenommen werden. Die Wirkung dieser Schmerzmittel-Kombination ist stärker und länger anhaltend. Allerdings wird auch die Leber durch zwei Schmerzmittel stärker belastet. Die beschriebene Kombination sollte daher nur einmal am Tag und mit acht Stunden Pause eingenommen werden. Kühlung und Ruhe sowie bedarfsgerechte Schmerzmittel-Gaben sind nach Zahnextraktionen meistens ausreichend. Antibiotika werden nach einer Extraktion von Weisheitszähnen eher selten verordnet.
Suppen und klein geschnittene Lebensmittel können vorsichtig auf der anderen Seite des Gebisses aufgenommen werden. Generell sollten weiche Lebensmittel wie Kartoffelbrei, Nudeln, Bananen, Avocados, gekochte Zucchini oder Ähnliches gegessen werden. Wenn die operationsbedingten Symptome abklingen, kann der Patient wieder normal essen.
Zu meiden sind nach einer Weisheitszahn Extraktion anstrengende Aktivitäten. Sport und Saunagänge sollten vermieden werden, bis die Wunde sich wieder ganz geschlossen hat und abheilt. Es sollten keine Symptome mehr vorhanden sein, die auf eine problematische Wundheilung oder andere Störungen schließen ließen.
Quellen:
dentalwissen.com/weisheitszahn-op-risiken/
kzvbw.de/site/service/patientenservice/patienteninfos/weisheitszahnextraktion
zwp-online.info/zwpnews/dental-news/branchenmeldungen/weisheitszahn-op-die-zeit-danach
zahnschmerzen.net/therapie/weisheitszahn/
sensitive-dentists.de/zahnarztangst-ratgeber/schmerzen-nach-weisheitszahn-op-was-kann-man-tun/
zahnpatienten.info/therapien/verhaltenstipps-vor-und-nach-eingriffen/
Was passiert, wenn die Wunde genäht werden musste?
Zum guten Schluss muss der Arzt nur noch die Fäden ziehen. Er kontrolliert dabei die Naht und das umliegende Zahnfleisch auf Entzündungshinweise. Das geschieht im Regelfall ohne Sedierung und örtliche Betäubung. Das Fäden ziehen sollte lediglich wie ein Zupfen zu spüren sein. Es kann danach zu einer leichten Blutung kommen, die von selbst wieder aufhört.
Wie der Operateur bei einem Angstpatienten beim Fäden ziehen verfahren möchte, ist ihm überlassen. Möglicherweise lässt er den Patienten in Hypnose versetzen oder bittet einen Akupunkteur, ihn gegen Angst und Paniksymptome zu behandeln. Manche Zahnarztpraxen arbeiten mit entsprechenden Helfern zusammen. In anderen Fällen hat der Zahnarzt selbst eine Ausbildung in Hypnotherapie oder Akupunktur absolviert. In schweren Fällen von Zahnarztangst kann der Arzt dem Betroffenen eine leichte Sedierung mit Lachgas verabreichen. Ein geeignetes Beruhigungsmittel kann dem Angstpatienten die schlimmste Angst nehmen. Das Fäden ziehen dauert aber nur einen kleinen Moment. Ein Angstpatient wird auf jede Aktion des Arztes vorbereitet.
Quellen:
zahnersatzsparen.de/die32/3/2/weisheitszahn-op-die-zeit-danach/
portal-der-zahnmedizin.de/zahn-specials/weisheitszaehne/faeden-ziehen-weisheitszahn-op.html
weisheitszahn-op.de/faq/tut-das-ziehen-der-faeden-weh
portal-der-zahnmedizin.de/zahn-specials/weisheitszaehne/angst-weisheitszahn-op.html
dentaly.org/de/weisheitszahn/
aok.de/pk/hessen/inhalt/lachgas-sedierung-bei-weisheitszahn-entfernung/