Internal Bleaching: Verfahren erklärt
Bleichmittel direkt im Zahn
Auch ein wohlgepflegtes, einst strahlend weißes Gebiss kann nach und nach unschöne Verfärbungen entwickeln (siehe auch » Gelbe Zähne vom Rauchen). Dies kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Durch altersmäßige Verfärbungen, helle Flecken oder beim Absterben von Zähnen können Unregelmäßigkeiten entstehen, denen durch die bloße äußerliche Behandlung nicht beizukommen ist. Für letzteren Fall wurde die Methode des Internal Bleaching entwickelt ("internes Zahnbleichen"), bei der der tote Zahn aufgebohrt, mit einem Bleichmittel befüllt und mit speziellem Licht beleuchtet wird, so dass das Bleichmittel reagieren kann. Dieser Vorgang wird zunächst einige Male wiederholt. Falls dennoch keine merkliche Aufhellung des Zahns erfolgt, kann durch eine Bleicheinlage, die mehrere Wochen im Zahn verbleibt, das Bleichmittel auch langfristig einwirken.
Internal Bleaching beim Zahnarzt
(© Sven Vietense / Fotolia)
Walking-Bleach Methode
Bei der Walking-Bleach Methode, die als sehr wirkungsvoll angepriesen wird, verbleibt das Bleichmittel, das aus Natriumperborat und destilliertem Wasser besteht, ca. eine Woche im Zahn. Verschiedene Studien kommen zu dem Schluss, dass eine derartige Kombination der herkömmlichen Zusammensetzung aus destilliertem Wasser und Wasserstoffperoxid in der Wirksamkeit überlegen ist und außerdem kaum Nebenwirkungen zeigt. Gelegentlich verwendet man auch 35%iges Carbamidperoxid in Gelform, welches effizient aber außerdem sehr viel teurer als die Natriummischung ist.
Am Ende der Einwirkdauer muss die Bleichwirkung in jedem Fall durch Calciumhydroxid neutralisiert werden, das ebenfalls ca. eine Woche im Zahn verbleiben sollte. In der Regel hält die Wirkung für mehrere Jahre an.
Voruntersuchungen von Zahngesundheit / Ursachen
In jedem Fall sollte eine eingehende Voruntersuchung erfolgen. Verfärbungen können auch erbliche Ursachen haben oder sogar Symptom einer Krankheit sein. In letzterem Fall sollte eine Aufhellung durch das Internal Bleaching vermieden werden, da es den Zahn noch zusätzlich schädigen könnte. Umgekehrt könnte eine noch nicht diagnostizierte Krankheit durch das Bleaching sogar verschleiert werden, falls der Zahnarzt sich nicht vorab mit den möglichen Ursachen auseinandersetzt.
Risiken und Nebenwirkungen des internen Bleachings
Allerdings geht das Internal Bleaching nicht spurlos an der Zahngesundheit vorüber. Behandelte Zähne können unter Umständen dauerhaft kälte- oder hitzeempfindlich bleiben. Das Bleichmittel kann auch Reizungen der Zahnhälse, des Zahnfleischs oder der Mundschleimhaut verursachen. Auf keinen Fall sollte das Internal Bleaching also bei ohnehin empfindlichen Zähnen durchgeführt werden. Auch bei Zahnspangen oder mehrfachen Füllungen ist es kontraindiziert und während einer Schwangerschaft sollte sowieso auf die kosmetische Maßnahme verzichtet werden. Probleme gibt es häufig auch, wenn man sich die » Front-Zähne verblenden lassen hat.
Lesen Sie auch bei Zahnbehandlung-Ratgeber.de:
Videos zu Internal Bleaching
Youtube: Internal Bleaching (englisch)
(www.youtube.com/watch?v=jB0ncfI7Dqo)
Youtube: Internal Bleaching / Walking Bleach (englisch)
(www.youtube.com/watch?v=-i0j-nvTgj4)
Youtube: Internal Endodontics Walking Bleach (englisch)
(www.youtube.com/watch?v=uMRLL0S3QkI)