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Markenzahnpasta oder Zahncreme vom Discounter?

Ist Marken- besser als Discounter-Zahnpasta?

In vielen Frage- und Antwortportalen im Internet findet sich häufig die Frage wieder, ob es Markenzahnpasta sein muss, oder ob auch günstige Zahncreme aus dem Discounter eine echte Alternative zur Zahnreinigung und -pflege darstellt.

Auch Reportagen im Fernsehsehen haben in jüngster Vergangenheit über diese Frage berichtet und die wesentlichen Fakten untermauert, ob hier viel oder wenig Geld investiert werden muss, um einer ordentlichen Pflege nachzugehen.

Gepflegte Zähne möchten alle haben

Es gibt nichts Vergleichbares hinsichtlich der Tatsache, dass sich die meisten Menschen vor einem Zahnarztbesuch fürchten und nicht selten den Gang zum Zahnmediziner scheuen, um keine negative Diagnose zu erhalten, oder sogar den Einsatz gefürchteter Bohrer erwarten zu müssen. Laut Statistiken zögern über 90% der Deutschen einen Zahnarztbesuch über min. zwei Jahre hinaus. Diese sog. "Dentalphobie" - die Angst vor dem Zahnarzt - ist vor allem mit dem direkten Schmerz verwurzelt, der im empfindlichen Mundbereich auftreten kann. Insbesondere verursachen Wurzelbehandlungen große Schmerzen und sogar die Angst vor dem Zähneziehen bleibt wesentlicher Bestandteil unseres Lebens.

Diese Dentophobie lässt sich nicht vollständig beheben, aber zumindest deutlich minimieren.
Die Lösung: regelmäßiges Zähneputzen, d.h. zweimal pro Tag, bevorzugt in den Morgenstunden und vor dem Bettgehen. Sofern säurehaltige Lebensmittel oder Süßigkeiten verzehrt wurden, kann auch ein drittes Mal geputzt werden. Mindestens (!) einmal pro Woche sollte auch die Zahnseide aus dem Schrank geholt werden, mit der sich die Zahnzwischenräume hervorragend reinigen lassen. Je nach Ausmaß der Zahnzwischenräume ist auch eine » Interdentalzahnbürste eine gute Idee.

Doch welche Zahnpasta sollte man benutzen?

Lohnt es sich wirklich, tiefer in die Tasche zu greifen und Markenprodukte zu kaufen, die den perfekten Glanz versprechen und mit zahlreichen Formeln locken, die nur von echten "Zahnexperten" entwickelt wurden? Oder reicht eine günstige Zahnpasta aus dem Discounter oder Supermarkt völlig aus, um gesunde Zähne zu haben?

YOUTUBE: Zahnpasta Test der Stiftung Warentest
(https://www.youtube.com/watch?v=zfKHbWrpk7o)

Zahnpasten im Qualitätscheck

Die Stiftung Warentest hat die verschiedenen Zahnpasten in einer Studie (» http://www.test.de/zahnpasta) genauer unter die Lupe genommen und Verblüffendes festgestellt: gute Zahnpflege muss nicht teuer sein.

In diesem Test wurden insgesamt 20 Zahnpasten getestet, wobei nur fünf von ihnen die Bestnote "sehr gut" erhielten. Zwölf von Ihnen erhielten ein "gut" und drei Pasten konnten lediglich mit einem "mangelhaft" abschneiden. Hintergrund des Tests war der Gehalt an Fluorid, das als Mineral dazu beiträgt, Zähne gegen Säureangriffe und Bakterien resistenter zu machen.

Neben dem Fluorid-Gehalt wurde auch der Abrieb (hoch, mittel, niedrig) getestet. Der Abrieb sorgt grundsätzlich davor, Zähne vor unerwünschten Verfärbungen zu reinigen, die z.B. durch den Genuss von Tabak, Kaffee oder Tee entstehen. Die Putzkörper, die für den Abrieb in der Zahnpasta verantwortlich sind, können u.U. auch zu aggressiv für die Zähne sein, sollten aber im Grundprinzip ihren Zweck erfüllen.

So können Zahnpasten mit hoher Abrasivität, so der Fachbegriff für die Abrieb-Funktion, den Zahn zu sehr abschleifen und die Oberfläche und freiliegende Zahnhälse schädigen.


Discounter-Zahnpasta oder Markenprodukt?!

Discounter-Zahnpasta oder Markenprodukt?!

© Apart Foto / Fotolia

Welche Eigenmarken gibt es?

Discounter, Supermärkte und Drogerien führen ein kleines aber feines Sortiment an Eigenmarken, die eigens für sie kostengünstig produziert werden. Auch manche dieser Eigenmarken finden sich im weiteren Verlauf dieses Berichts als Testsieger wieder.
Bekannte Eigenmarken sind u.a.:

Aldi: Eurodent, Friscodent
Lidl: Dentalux
Netto: Diadent
Edeka: Elkos
Penny: All-Dent
Kaufland: K-Classic
REWE: Ja!, Todaydent
Rossmann: Perlodent Med
dm: Dontodent
Müller: Sensident

Bei den Preisen der Zahnpasta-Tuben muss man für einen 'ordentlichen' Vergleich in jedem Fall auf die Menge, sprich den Tubeninhalt achten. So scheint zum Beispiel die EDEKA Eigenmarken-Zahncreme Elkos Zahncreme Kräuter bei unserer Stichprobe mit 1,35 EUR nur unwesentlich günstiger als das herangezogene Vergleichsprodukt Dentagard mit 1,45 EUR. Beachtet man jedoch den unterschiedlichen Inhalt der Tube von 125ml vs. 100ml, so zeigt sich das EDEKA / Elkos Produkt mit 1,08 EUR / 100ml zu 1,49 EUR / 100ml dann doch deutlich günstiger, nämlich fast 30% billiger. Und dabei handelt es sich bei EDEKA ja nicht einmal um einen Discounter, sondern mit ELKOS nur um deren günstige(re) Eigenmarke. Die ALDI-Eigenmarke "Eurodont" hingegen ist laut » Supermarktcheck und » Discounter-Preisvergleich im Durchschnitt schon für unter 40 Cent für 100ml im Angebot, was noch einmal einen gravierenden Preisunterschied ausmacht (wobei wir in der Redaktion uns mit dem Eurodont-Geschmack und [mangelndem] Schaumverhalten überhaupt nicht anfreunden konnten).

Diese Zahnpasten schnitten besonders gut ab

Die Discounter-Zahnpasta "Dentalux" von Lidl wurde von der Stiftung Warentest mit "sehr gut" bewertet. Die Zahnpasta enthält zwar einen hohen Anteil an Abriebstoffen und ist daher nur für Personen mit gesunden Zähnen geeignet, überzeugte allerdings durch die reinigende und prophylaktische Wirkung.

Mit einer mittleren Abrasivität überzeugten die Zahnpasten "Colgate Total Original", "Elmex Kariesschutz", "Meridol Zahnpasta" und "Rossmann - Perlodent Med" mit der Bestnote. Das Testurteil "gut" erhielten die Markenprodukte "Dentagard Original", "Elkadent Aktiv 3", "Signal Sport Gel Extra Frisch" und "Dr. Best Multi Aktiv".

Die Zahnpasten "Aldi - Eurodont Aktiv Fresh", "Blend-a-med complete plus extra frisch", "dm - Donto Dent Fluor Fresh", "Kaufland - K-Classic Dental Fresh", "Aldi - Friscodent Multicare", "Aronal Zahnfleischschutz" und "Theramed Original" erhielten ebenso das Testurteil "gut" und überzeugten durch eine niedrige Abriebstärke.

Zahnpasten, die entweder das Qualitätsurteil "sehr gut" oder "gut" erhielten, verfügten über mind. 1.450 ppm. Ppm kommt aus dem Englischen (Parts per Million) und bedeutet im Deutschen "Teile einer Million".

Die Markenprodukte "Lavera - Neutral Zahngel", "Sante - Dental med Zahncreme Myrrhe" und "Ajona - Medizinisches Zahncremekonzentrat" enthielten beim Test kein Fluorid und sind daher, aufgrund des fehlenden Kariesschutzes, komplett durchgefallen.



Zahnpasten mit "Whitening-Effekt" - nur Bluff?

Die Stiftung Warentest aus Berlin hatte vor kurzem eine weitere Studie über den Weißeffekt bei Zahnpasten veröffentlicht. Mit diesem Effekt sollen Zähne, neben dem Schutz vor Karies und Parodontose, zugleich die Zähne aufhellen und vor Vergilbungen schützen (siehe » Zahnbleichung, » Zahnweissung).

Im Handel existiert eine Vielzahl an (teuren) Zahnpasten, die dieses Versprechen geben. Ob dieses Versprechen auch tatsächlich eingehalten wurde? Laut Stiftung Warentest Berlin: ja.

Alle Produkte, die mit dem Weißeffekt warben, konnten gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen und ihr Versprechen daher einlösen.
Mittels eines Farbmessgerätes wurde der Zustand der Zähne vor und nach der Behandlung gemessen.

Das sog. "Pellikel", eine kleine Schutzhaut auf den Zähnen, schützt vor Säureangriffen, nimmt aber zugleich die Verfärbungen durch diverse Nahrungsmittel und Flüssigkeiten auf und gibt dadurch den Zähnen ihren gelblichen oder bräunlichen Charakter. Zahncremes mit Aufhellungseffekt entfernen dieses Häutchen über gewisse chemische Lösungsmittel (vgl. auch » Zahnaufheller Streifen vs. Whitening-Stifte).

Preislich orientieren sich Zahnpasten mit "Whitening"-Effekt bei ca. 0,52 Euro pro hundert Milliliter. An diesem Preis orientieren sich sowohl Discounter als auch Drogeriemärkte. Markenprodukte hingegen starten bei stolzen 0,78 Cent pro hundert Milliliter und reichen bis zu 2,76 Euro.

Die Testsieger unter den Zahnpasten mit Whitening-Effekt sind Aldi mit Eurodont Fresh & White, gefolgt von Kaufland K-Classic Dental Zahnweiß und Norma Dentabella Zahnweiß.

Bei den Zahncremes mit hohem Abrieb liegt Netto Marken-Discount Diadent Whitening fresh knapp vor Lidl Dentalux Complex 5 Seidenweiß plus und Signal Crystal White. In der Kategorie Zahnpasten mit niedrigem Abrieb und Whitening-Effekt konnte lediglich Odol-med3 White and Shine die Tester überzeugen.

Zahnpasten mit "Sensitive"-Versprechen konnten nicht überzeugen.

Dennoch: Keine Wunder erwarten

Eine gründliche Aufhellung kann jedoch keine Zahncreme alleine bewältigen. Um einen sichtbaren Aufhellungseffekt zu erzielen, lohnt sich der Gang zum Zahnarzt, der eine professionelle Zahnreinigung durchführt. Diese wird von der (gesetzlichen) Krankenkasse allerdings in aller Regel nicht übernommen, d.h. der Patent bzw. die Patientin trägt die Kosten selbst. Private Krankenvollversicherungen bzw. private Zahnzusatzversicherungen übernehmen die PZR in den meisten Fällen, aber auch hier gibt bzgl. Umfang und Häufigkeit sehr unterschiedliche Tarif-Regelungen.


Aus was besteht eigentlich Zahnpasta?

Zahnpasta besteht in seinen Grundelementen aus:
Putzpartikeln (Schlämmkreide oder Marmorpulver),
Schaumbildnern (Natriumlaurylsulfat),
Feuchthaltemitteln (Sorbitol),
Zusatzstoffen (Kamille, Allantoin) und
Farbstoffen.

Insbesondere sind Geschmacks- und Aromastoffe sowie Konservierungsstoffe enthalten, die letztendlich für den herrlich frischen oder süßen Geschmack (vor allem bei Kinderzahnpasta) sorgen.

Zum Schutz der Zähne sind entsprechende Wirkstoffe gegen Zahnsteinbildung, Karies und Parodontitis enthalten, aber auch Kaliumverbindungen, die freistehende Zahnhälse (siehe » Gingivarezession) vor Wärme, Hitze und Kälte schützen.

Übrigens: die Streifen der Zahnpasta haben keine Bedeutung und dienen lediglich der optischen Aufwertung.

So putzt man Zähne richtig

Ob Billig-Zahnpasta vom Discounter oder Luxus-Zahncreme aus der Drogerie oder dem Fachhandel: keine Zahnpasta kann ohne die richtige Putztechnik ihre Wirkung entfalten. Zahnärzte empfehlen daher eine Putztechnik, die sich regelmäßig wiederholt. Dazu wird die Bürste schräg auf die Zähne gesetzt und mit rüttelnden Bewegungen von oben nach unten bzw. unten nach oben (rot nach weiß) gestrichen. Zu starker Druck sollte dabei vermieden werden, um das Zahnfleisch nicht zu schädigen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bedient sich elektrischer Zahnbürsten, die mit rotierenden Putzköpfen keine Druckauswirkung benötigen. Auch bei diesen Modellen ist darauf zu achten, dass die Putzbewegung von rot nach weiß erfolgt.

YOUTUBE: Stiftung Warentest Tutorial: Richtig Zähne putzen - per Hand und elektrisch (https://www.youtube.com/watch?v=Mx1D0_bqV8w)

Ein kurzes Fazit

In unserem Bericht konnten die günstigen Zahnpasten der Discounter und Supermärkte ganz klar von der Qualität überzeugen. Es muss nicht immer ein teures Markenprodukt sein, um saubere und gepflegte Zähne zu haben.

Siehe außerdem zum Thema:

» www.zm-online.de/hefte/Fluorideffizienz-von-Zahnpaste...
» www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/zahnpasta-im-test...
» www.test.de/Zahnpasta-fuer-weisse-Zaehne-Die-besten...