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Dentine Hypersensibilität - Erkennen und behandeln

Versiegelungsschutz für überempfindliches Dentin?

Schmerzempfindliche Zähne kommen in der Zahnarzt-Praxis häufiger vor. Die Frage ist jedoch, was die Ursache dafür ist und ob die Überempfindlichkeit eines Zahnhalses einen Krankheitswert hat oder nicht. Diese Frage beantwortet sich nur durch eine Ausschlussdiagnose.

In manchen Fällen genügt zur Behandlung überempfindlicher Zähne eine Zahnpasta mit Fluoridgehalt. In anderen Fällen wären jedoch ein geeigneter Desensibilisierer oder eine Versiegelung der freiliegenden Zahnhälse die bessere Wahl.


Dentine Hypersensibilität

Dentine Hypersensibilität

Schmerzempfindliche Zähne, Zahnhälse, Dentinhypersensibilität - Was tun? (© Robert Kneschke / stock.adobe.com)

Was definiert eine dentine Hypersensibilität?

Die dentine Hypersensibilität ist Alltag aller Zahnärzte. Was schwierig sein kann, ist die Abgrenzung zwischen einer erhöhten Empfindlichkeit durch freiliegende Zahnhälse oder einem krankhaften Geschehen an anderer Stelle. Wenn der Patient bereits wochenlang eine fluoridhaltige Zahnpasta verwendet hat und trotzdem über schmerzempfindliche Zähne klagt, könnte eine Dentin-Hypersensibilität vorliegen. Diese ist durch einen ziehenden bis stechenden Schmerzreiz gekennzeichnet. Dieser Schmerzreiz tritt unmittelbar nach einem Kältereiz oder einem Kontakt mit Nahrungsmitteln, Flüssigkeiten oder anderen Auslösern auf. Die Schmerzen sind intensiv, aber meist von kurzer Dauer. Liegen keine feststellbaren Zahnschäden vor, aber die Zahnhälse liegen frei oder die Zähne reagieren auf Kaltluft mit Schmerzen, ist eine Dentinhypersensibilität wahrscheinlich. Fast 40 Prozent aller Zahnarzt-Patienten leiden inzwischen darunter. Aus unbekannten Gründen leiden Frauen häufiger an schmerzempfindlichen Zähnen als Männer. Die Häufigkeit solcher Empfindlichkeiten ist im Alter zwischen 20 und 40 Jahren höher. Verantwortlich für solche Probleme könnten laut der gängigen Lehrmeinung offene Dentinkanälchen im freiliegenden Zahnbein sein.

Wie entsteht eine Dentinhypersensibilität?

Eine Theorie für das Entstehen solcher Schmerzen ist das von Brannström entwickelte "hydrodynamische Modell". Demnach sind abrupte Flüssigkeitsbewegungen innerhalb der mikrofeinen Dentinkanälchen verantwortlich für den Schmerzreiz. Normalerweise bewegt sich die Flüssigkeit in den 20.000 in der Pulpa befindlichen und den bis zu 70.000 Dentinkanälchen im Zahninneren langsam. Die Flüssigkeit in den winzigen Dentintubuli kann jedoch durch Druckveränderungen oder schnelle Bewegungen zu Reizungen der Nervenenden sorgen. Dabei sorgen äußere Reize durch Dehydration, Kälteeinwirkungen oder hyperosmotische Lösungen ebenso für Schmerzreize wie innerliche Flüssigkeitsverschiebungen, die auf Druckveränderungen oder Hitze zurückzuführen sind.

Eine andere Theorie für die dentine Überempfindlichkeit der Zähne ist die "Konduktionstheorie". Dieser Theorie zufolge werden die Schmerzreiz-Weiterleitungen durch hydrodynamische Veränderungen direkt an den Nervenenden verursacht. Aktuelle physiologische Untersuchungen stützen diese Theorie. Reizt man selektiv bestimmte Dentintubuli, reagiert das Dentin mit messbaren Aktivitäten auf neuronaler Ebene.

Eine dritte Theorie führt die schmerzempfindlichen Zähne auf Odontoblasten zurück, die Schmerzreize aufnehmen und auf Pulpa-nahe Nervenenden übertragen. Allerdings gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass es überhaupt synaptische Verbindungen oder Übertragungsstellen zwischen Nervenzellen und Odontoblasten gibt. Offensichtlich existiert hier eine bisher unbekannte Reizweiterleitung.


Schmerzen bei kalten Speisen & Getränken?

Schmerzen bei kalten Speisen & Getränken?

Eine Dentinüberempfindlichkeit macht sich im Alltag in verschiedensten Situationen bemerkbar. Der Zahnarzt muss aber sehr genau prüfen, ob/was/wo das Problem wirklich liegt. (© A. R. / Fotolia)

Anamnese und Diagnose

Sowohl eine Befragung des Patienten als auch eine sorgfältige Untersuchung der Zähne auf eventuelle Schäden und Substanzverluste sind für eine Diagnose notwendig. Um eine irreversible Pulpitis oder eine Pulpa-Erkrankung auszuschließen, ist zunächst die Schmerzqualität zu untersuchen. Watterollen-Aufbiss-Tests und Klopftests geben Aufschluss über eventuelle Schädigungen am Parodontium. Zweitens müssen die Okklusionsverhältnisse auf ihre Funktionalität geprüft werden. Möglicherweise finden sich Zahnhälse, die frei liegen. Die auslösenden Reize geben Auskunft über den Schweregrad der Überempfindlichkeits-Reaktion im Zahnapparat. Häufig stellen süße und saure Genuss- oder Nahrungsmittel, Hitze- und Kältereize sowie eine Berührung der Zähne Auslöser von Schmerzreizen dar. Meistens dominieren ein oder zwei der genannten Auslöser.

Linderung schaffen lauwarme und warme, nicht aber heiße Getränke. Klagte der Patient bereits im Vorfeld über erhöhte Zahnempfindlichkeit und wurde diese bereits einmal behandelt, könne das eine Ursache für die neuerlichen Sensitivitätsprobleme sein. Die getroffenen Maßnahmen reichten offensichtlich nicht aus. Außerdem können bestimmte Ess- und Trinkgewohnheiten sowie ein » erkennbarer Zahnfleischrückgang zu schmerzempfindlichen Zähnen beitragen. Eine Dentinhypersensibilität kann durch

• stark säurehaltige Speisen und Getränke
• stark zuckerhaltige Speisen und Getränke
• Getränke mit viel Kohlensäure
• häufiges Sodbrennen
• häufiges Erbrechen, beispielsweise durch Salmonellose, Schwangerschaftserbrechen oder Bulimie
• dauerhaft hoher Magnesium-Konsum ohne entsprechende Kalzium-Gaben
• abrasive Zahnputztechniken mit harten Bürstenköpfen
• abrasive Zahnputzmittel
• oder Zahncremes mit Natrium-Laurylsulfat-Gehalt

begünstigt oder ausgelöst werden. Die Zahnempfindlichkeit muss nicht immer mit einem Zahnfleischrückgang oder einem dadurch bloßgelegten Zahnhals verbunden sein, die der Patient selbst erkennen könnte. Ein fachkundiger Zahnarzt schaut sich die Zähne der Betroffenen auf Abrasionen und andere Hinweise auf Zahnschädigungen an. Er prüft, ob irgendwo versteckte Kariesläsionen zu entdecken sind. Außerdem sucht er nach Zahnfrakturen, Substanzverlusten, die das Dentin freigelegt haben oder undichten Zahnfüllungen. Möglich ist außerdem, dass die Zähne direkt neben einem kürzlich eingebrachten » Zahnersatz empfindlicher auf Reize reagieren. Selbst eine verschleppte Sinusitis oder ein unauffällig verlaufender grippaler Infekt können vermehrte Schmerzreize im Oberkiefer auslösen.

Zum Dental-Detektiv muss ein Zahnarzt werden, wenn neuralgische Ursachen anzunehmen sind. Oft wird der Patient gebeten, Hinweise auf mögliche Auslöser durch ein Schmerztagebuch zu sammeln. Hier werden die Häufigkeit des Auftretens, der vermutete Auslöser für den Schmerzreiz und die Schmerzqualität notiert. Erfahrene Zahnärzte wissen, dass eine durch äußere Einflüsse oder ohne erkennbare Auslöser entstandene Zahnempfindlichkeit, die anhält und sich verschlimmert, fast nie auf eine dentine Hypersensibilität hinweist. Stattdessen liegen wahrscheinlich Parodontitis-bedingte oder endodontische Zahnschäden vor.

Therapie bei Zahnempfindlichkeit

Falls alle anderen Ursachen für die Zahnempfindlichkeit ausgeschlossen wurden, liegt tatsächlich eine dentine Hypersensibilität vor. Der Zahnschmelz besteht zu etwa 85 Prozent aus mineralischen Substanzen. Daher sind eine Remineralisierung und eine gezielte Fluorisierung bei früh erkannten Mineralmangel-Läsionen naheliegend. So kann sich der Zahnschmelz nach und nach regenerieren.

Das Dentin enthält jedoch nur 47 Prozent mineralische Anteile. Folglich genügt eine Remineralisierung hier nicht, um die Funktion des Dentins wieder herzustellen. Bei hypersensiblen Zählen reicht auch eine Fluorisierung nicht aus.

Mögliche Eigenleistungen des Patienten

Zunächst sollte der Patient darauf hingewiesen werden, dass er alles vermeiden muss, was Abrasionen oder Mineralverluste nach sich zieht. Die » Putztechnik und die » verwendete Zahncreme sollten unter die Lupe genommen werden. Dem Schmerzpatienten sollten eine sinnvolle Putztechnik und eine geeignete Zahncreme empfohlen werden. Er sollte außerdem erfahren, welche Erkrankungen oder Essgewohnheiten empfindliche Zähne begünstigen können. Eine Zahnpasta mit Kaliumsalz - zum Beispiel » Sensodyne Multicare - kann zur Beseitigung der Schmerzen beitragen. So kann die Weiterleitung von Schmerzreizen an die Nervenenden in den Dentintubuli gemindert oder unterbunden werden. Die Zahnpasta "Sensodyne Rapid" sorgt mit ihrer Strontium Acetat-Formel für eine Schutzschicht. Diese dichtet die offenen Dentinkanälchen ab. Die längerfristige Nutzung solcher Zahncremes kann empfindliche Zähne effektiv schützen. Wenn bei einer zahnmedizinischen Prophylaxe-Behandlung hochdosierte Fluorid-Gels wie das "Sensodyne Proschmelz Fluorid Gelée" empfohlen werden, sollten diese gemäß der Anweisungen angewendet werden.

Leistungen des Zahnarztes

Die Qualität der » täglichen Mund- und Zahnhygiene durch den Patienten ist erfahrungsgemäß die wirkungsvollste Maßnahme. Der Zahnarzt kann zwar Fluoridlacke, einen "Desensitizer" oder ein Dentin-Adhäsiv auftragen. Er kann dem Patienten mit neuartigen Prophylaxe-Pasten helfen, eine Desensibilisierung der Zähne zu bewirken. Dafür müsste der Betroffene aber einmal im Monat in die Praxis kommen. Für dauerhafte Resultate ist die Mitarbeit des Patienten unerlässlich. Zudem ist die Behandlung einer Zahnhalsempfindlichkeit eine zahnmedizinische Dienstleistung, die dem "GKV-Wirtschaftlichkeitsgebot" unterliegt. Dieses fordert, dass sämtliche hypersensiblen Zähne innerhalb einer Sitzung behandelt und abgerechnet werden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist diese zahnärztliche Leistung wenig profitabel. Falls der Patient wegen einer diagnostizierten Überempfindlichkeit der Zahnhälse mehrfach behandelt werden muss, sollten bei der Abrechnung die GOZ-Positionen 201, 203 oder 234 angewendet werden.


SHIELD FORCE PLUS

SHIELD FORCE PLUS

Dauerhafter Versiegelungsschutz für überempfindliches Dentin - Screenshot tokuyama-dental.de/de/shop/desensibilisierer/15112-shield-force-plus am 08.09.2022

Desensibilisierungstherapie: ein Paradigmenwandel?

Nach derzeitigem Stand wurde die Therapie hypersensibler Zähne bisher als reinsymptomatische und betriebswirtschaftlich eher defizitäre Therapie angesehen. In neuerer Zeit ändert sich diese Haltung jedoch. Die Nutzung von Zahncremes mit Kalium- und Strontiumsalzen wird bei hypersensiblen Zähnen empfohlen. Die Kaliumsalze legen sich als Schutzschicht um die empfindlichen Dentintubuli. Sie blockieren so das Entstehen eines Schmerzreizes. Strontiumsalze sorgen für einen mechanischen Verschluss der freiliegenden Dentintubuli. Studien und Praxiserfahrungen belegen die Wirksamkeit dieses Ansatzes.

Zudem gibt es mittlerweile eine effektive Versiegelungsmöglichkeit mit einem Desensibilisierer. Das Produkt "Shield Force Plus" von » Hersteller "Tokuyama Dental" eignet sich zur Versiegelung der empfindlichen Zähne. Es sorgt sowohl präventiv als auch therapeutisch für Schmerzlinderung, indem es eine dauerhafte Schutzschicht über die bloßgelegten Dentin-Flächen zieht. Der Effekt ist zweistufig:

• Zunächst durchdringt und versiegelt der Desensibilisierer die offenen Dentinkanälchen. Damit werden die Flüssigkeitsbewegungen den Tubuli blockiert. Sie lösen keinen Schmerzreiz mehr aus.
• Im zweiten Schritt wird die Beschichtung auf der Zahnoberfläche lichtgehärtet. Dadurch wird nicht nur ein doppelter, sondern ein dauerhafter Schutz über einen Zeitraum von maximal drei Jahren erreicht. Kälte oder Luftzug können nun keinen Schmerzreiz an den hyperempfindlichen Zähnen mehr auslösen.

"Shield Force Plus" kann nach direkten und indirekten Zahnrestaurationen angewendet werden. Es ist leicht anzuwenden und sorgt für eine nachhaltige Linderung der Beschwerden. Post-operative Sensitivitätsprobleme können damit ebenso ausgeschlossen werden wie bakterielle Kontaminationen. Zudem werden Abrasionen und Erosionen am freiliegenden Dentin - auch solche durch eine abrasive Putztechnik - durch die Schutzschicht unterbunden.

Youtube: What makes Shield Force Plus so great?
(youtube.com/watch?v=Al76TBql2KM)