Wechselwirkungen von Zahnproblemen mit Organismus
Überlegungen zu ganzheitlicher Zahnmedizin
Ganzheitliche Zahnmedizin - was bedeutet das eigentlich? Eine verbindliche Definition dafür gibt es nicht, das ist uns früher schon einmal aufgefallen. Erneut gestellt hat sich uns die Frage, als wir kürzlich auf den Artikel » Ganzheitliche Zahnmedizin im Dentalpark gestoßen sind. Dort wird am Ende ein Fachbuch zu "Bioenergietherapie" gefeatured, und man wirbt: Immer mehr Menschen erfahren, dass ihnen in der heutigen Zeit mit ihren vielschichtigen Belastungsfaktoren nur eine ganzheitliche und ursächliche Behandlung helfen kann. Die intelligente, umfassende und ganzheitliche Diagnose- und Therapiesystematik gegen „Zivilisationskrankheiten“. Das Buch enthält einige interessante Ansätze und Glaubenssätze, und doch ist klar, dass es nicht für jeden Zahnarzt "die" alleinige Antwort auf die Frage nach ganzheitlicher Zahnmedizin und Zahnbehandlung ist. Klar hingegen ist in jedem Fall: Probleme im Mundraum, wie z.B. Karies und Parodontitis, können einerseits schwerere Rückwirkungen auf den restlichen Organismus haben. Gleichzeitig können auch Probleme an anderen Stellen im Körper sich schädigend auf Zähne und Kiefer-/Mundraum auswirken. - Mindestens diese Wechselwirkungen zu kennen und zu berücksichtigen sollte als Elemente ganzheitlicher Zahnheilkunde verstanden werden. - Schauen wir auf einige bekannte Aspekte, und anschließend über den Tellerrand klassischer Zahnschulmedizin.

Kariere, Zahnfäule, abgestorbene Zähne
Zahnprobleme können verschiedengestaltige Wechselwirkungen im Organismus haben (© Michael Tieck / Fotolia)
Auswirkungen kariöser Zähne auf den Organismus
Unterliegen Zähne durch Karies einem Zersetzungsprozess, dann hat das Auswirkungen auf den ganzen Körper, weil giftige Eiweißzerfallsprodukte (Schwefelverbindungen wie Mercaptanem bzw. Thioäther) in den menschlichen Blutkreislauf gelangen können. Dies hat zur Folge, dass das Immunsystem gegen diese giftigen Stoffe ankämpft und neutralisieren will. Im Laufe der Zeit werden dadurch die Abwehrkräfte des Körpers geschwächt. Nachlassende Leistungsfähigkeit sowie Müdigkeit und zunehmende Schwächephasen sind erste Symptome.
Darüber hinaus können sich die Bakterien auf bereits geschädigte Herzklappen ansetzen und zu einer Funktionseinschränkung führen. Infolgedessen kann es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall bzw. einer rheumatischen Erkrankung kommen.
Doch auch weniger gravierende Gesundheitsprobleme wie beispielsweise Rückenschmerzen, Hauterkrankungen, Ohrenprobleme und Allergien können durch Karies entstehen.
Wirkung abgestorbener Zähne auf Organismus
Stirbt ein mit Karies befallener Zahn ab, können ebenfalls folgenschwere Krankheiten entstehen, weil sich in einem toten Zahn ein großes Gemisch aus Bakterien, Pilzen und Viren aber auch Stoffwechselprodukten (Endotoxine von anaeroben Bakterien) ansiedelt. Diese Anaerobier können nicht nur Parodontitis verursachen, sondern auch den gesamten Zahnhalteapparat schädigen. Bevor internistische Erkrankungen als therapieresistent eingestuft werden, sollte immer an einen abgestorbenen Zahn gedacht werden. Dies gilt insbesondere bei Erkrankungen der Niere, der Blase sowie des Genitals. Dort können die Eiweißzerfallsprodukte zu chronischen Entzündungen führen. Nachgewiesen ist auch, dass Menschen, die bereits gesundheitlich geschwächt sind, wesentlich stärker unter einer Infizierung des Körpers zu leiden haben. Die Gesamtkonstitution spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Symptome durch Entzündugsherd oder tote Zähne:
- rheumatische Erkrankungen
- funktionelle Muskel- und Gelenkbeschwerden
- Neuralgien
- Kopfschmerzen und Migräne
- Hauterkrankungen und Ekzeme sowie Allergien
- wiederkehrende organische Entzündungen (z.B. Gallen- oder Blasenentzündung)
- chronische Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
Tote Zähne können sich also zu regelrechten Terroristen im Körper entwickeln. Vielfach werden die Zähne auch als "Die Blackbox des Organismus" bezeichnet.
Wie wirkt Parodontitis auf Gesamtorganismus
» Zahnschmerzen, Mundgeruch sowie ein unangenehmer Geschmack im Mund sind erste Anzeichen dafür, dass sich eine Parodontitis ankündigen könnte. Nachweislich können Parodontitis zu Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Alzheimer führen. Bei Schwangeren kann die Parodontitis zu einer Frühgeburt oder einem niedrigen Geburtsgewicht des neuen Erdenbürgers führen.
Was verursacht ein erkranktes Kiefergelenk
Bekannt ist, dass eine Dysfunktion des Kiefergelenks zu Nacken-, Rücken- sowie Kopfschmerzen führen kann (siehe auch » Kiefergelenkschmerzen beim Kauen). Auch der gefürchtete Tinnitus (Ohrgeräusche) kann auf ein nicht richtig funktionierendes Kiefergelenk zurückzuführen sein.
Youtube: Was hat der Eckzahn mit dem Auge zu tun - Ganzheitliche Zahnmedizin
(https://www.youtube.com/watch?v=NfW-aqZyzLg)
Was ist unter ganzheitlicher Zahnmedizin verstehen
Die ganzheitliche Zahnmedizin bzw. Zahnheilkunde, mitunter spricht man auch über komplementäre Zahnmedizin, fasst unterschiedliche diagnostische Konzepte und Behandlungsverfahren zusammen. Die WHO definiert die complementary and alternative medicine (CAM) als breit gefächertes Spektrum unterschiedlicher Heilmethoden zusammen. Diese entsprechen nicht der jeweiligen Landestradition und sind auch nicht in das bestehende Gesundheitssystem integriert. Betont werden muss, dass der Begriff „ganzheitliche Zahnmedizin“ inhaltlich per Gesetz nicht definiert ist, insofern kann jeder Autor wie auch jeder Zahnarzt etwas recht unterschiedliches darunter verstehen.
So schwören manche auf die Magnetfeldtherapie, andere auf Ozontherapie, wieder andere sind von Homöopathie überzeugt, wenn es um ganzheitliche Behandlungen im Zahnbereich (und auch anderswo) geht.
Bevor eine der folgenden Untersuchungen angewendet wird, setzen viele der ganzheitlich arbeitenden Zahnärzte auf die Messtechnologie » vitaloDent, die auf der Grundlage der » PROGNOS Messtechnologie basiert. Mit dieser Technologie kann ein Status der energetischen Funktionstüchtigkeit und Grundversorgung des Meridiansystems / des SVFS erstellt werden. Dadurch werden Schwachstellen einzelner Regulationssysteme reproduzierbar dargestellt.
Belastungen durch Störfelder in Form von beherdeten Zähnen können durch die gemessenen dynamischen Veränderungen in Verbindung mit den elektromagnetischen Eigenschaften des Meridiansystems erkannt werden, bevor Zellschädigungen weitere Symptome auslösen und Laborwerte erste Auffälligkeiten anzeigen.
Behandlungsangebote der ganzheitlichen Zahnmedizin
Im Folgenden einige Therapie-Methoden, die man bei Zahnärzten finden kann, die sich einer ganzheitlichen Zahnmedizin widmen.
1. Die Magnetfeldtherapie
Auf die Zahnheilkunde bezogen ist die schmerzfreie und angenehme Induktive-Bio-Stimulation (IBS) auf der Basis großflächig pulsierender Magnetfelder zu nennen. Eine Verbesserung der Wundheilung sowie eine Herabsetzung der Schmerzintensität nach operativen Eingriffen wie eine Zahnentfernung, eine Wurzelspitzenresektion oder Implantation kann in den meisten Fällen erzielt werden. Das Lösen von Verspannungen, die Schmerzlinderung aufgrund von Kiefergelenkproblemen sowie eine Verbesserung der Reaktionsfähigkeit im Zusammenhang mit kieferorthopädischen Behandlungen sind ebenfalls möglich.
Diese positiven Ergebnisse basieren u. a. darauf, dass die Zellen vermehrt mit Sauerstoff angereichert werden und ein verbesserter Zellstoffwechsel stattfindet. Möglich wird dies, weil die Magnetfelder eine erstaunliche Tiefenwirkung haben.
2. Die Ozontherapie
Ozon, ein natürlicher Supersauerstoff mit hoher antibakterieller Wirkung, wird aus dem Luftsauerstoff mittels ultravioletter Strahlen erzeugt. Die keimabtötende und desinfizierende Wirkung von » Ozon gilt laut Wikipedia als belegt; für spezielle Heilwirkungen fehlen Kritikern jedoch ausreichende wissenschaftliche Belege.
Beim Zahnarzt wird das Ozon elektrisch durch Plasmalampen erzeugt (Minigewitter) und direkt an der Wunde oder erkrankten Stelle über eine Sonde eingebracht, wobei kleinste Fissuren, Wurzelkanäle Zahntaschen und Wundspalten erreicht werden. Bei diesem Vorgang erzeugen die Miniblitze ein leises Summen im Glaskolben der Sonde. Sichtbar sind sie durch ein orange-rotes Aufleuchten. Nach der Behandlung wird das Ozon wieder zu Sauerstoff.
Wurzelinfektionen sowie Fisteln und ein restlicher Karies können ausheilen, während die Mikrozirkulation im Zahnfleisch aber auch im Zahnhalteapparat verbessert wird. Sogar gelockerte Zähne können wieder gefestigt werden.
Die Anwendungsbereiche in der Übersicht
- Sterilisation von Wurzelkanälen sowie ausgebohrten Kavitäten (Karieshöhlen)
- Behandlung von Aphthen, Mykosen (Pilzinfektionen) und Herpesbläschen
- Parodontalbehandlung (Behandlung des Zahnhalteapparates)
- Behandlung von entzündeten Implantatlagern
- Wundbehandlungen
- Stillen von Sickerblutungen
- Intraorale Keimreduzierung im chirurgischen Bereich
- traumatische Behandlung bei Prothesendruckstellen
- Vermeidung von Infektionen unterschiedlicher Art
- Wurzelspitzenresektion.
Youtube: OzoneDTA - Ozon Sauerstofftherapie beim Zahnarzt - kurze Werbepräsentation eines entsprechenden Gerätes
(www.youtube.com/watch?v=kL6PjFPi8FA)
3. Die Homöopathie
Auf dem menschlichen Ohr ist der gesamte Körper in Punkten genauso wiedergegeben wie die unterschiedlichen homöopathischen Arzneien. Mit der RAC-Methode und anderen Hilfsmitteln kann bestimmt werden, welches Medikament konstitutionell oder im Akutfall benötigt wird und im Moment am wirksamsten ist. Wichtig für die hohe Effizienz ist, dass im Körper des Patienten keine Blockaden in Form von Störfeldern vorhanden sind.
Die Anwendungsbereiche in der Übersicht:
- verbesserte Wundheilung nach chirurgischen Eingriffen
- Therapie bei Zahnentzündungen und Entzündungen der Mundhöhle
- Unterstützung von parodontalen Behandlungen
- Unterstützung von kieferorthopädischen Behandlungen
- Senkung der Neigung zu Kariesbildung
4. Die Akupunktur
Im Zahn-, Mund- bzw. Kieferbereich sind häufig schädigende Störherde vorhanden. Dies können Amalgamfüllungen, die für eine hohe Quecksilberbelastung verantwortlich sind, oder Goldlegierungen mit Palladium in Kronen und Brücken sein. Weil die betroffenen Zähne mit bestimmten Organen im Körper korrespondieren, erkranken auch die zugehörigen Organe. Ein ganzheitlich arbeitender Zahnarzt erkennt solche Zusammenhänge.
Ein erfahrener Facharzt der ganzheitlichen Zahnmedizin wird darüber hinaus auch den entgegengesetzten Weg erkennen. Zum Beispiel, dass eine chronische Darmerkrankung auf lange Sicht gesehen zu einer Störung des Zahnmarks (Pulpa), der unteren Backenzähne (Molaren) sowie der oberen Vorbackenzähne (Prämolare) führen kann.

Zuordnungen von Zähnen zu Organen
Verschiedene Strömungen der Alternativmedizin proklamieren bestimmte Zuordnungen / Zusammenhänge von Zähnen und Organen (© Avanne Troar / Fotolia)
Angebliche Zusammenhänge: Zähne, Organe, Meridiane
Recherchiert man im Internet zu Zusammenhängen zwischen Zähnen, Zahnbereichen und anderen Organen im Kontext der Alternativmedizin, finden sich eine Reihe von Zusammenhängen bzw. behaupteten Zusammenhängen:
• Die vier Schneidezähne im Oberkiefer (OK) stehen alleinig betrachtet in Bezug zur Blase, zur Schilddrüse und zur Halswirbelsäule (HWS) sowie den Nieren, dem Gehirn und dem Knie.
• Zusammen mit den vier Schneidezähnen im Unterkiefer (UK) auch zur Lendenwirbelsäule.
• Isoliert betrachtet stehen die vier Schneidezähne im UK mit der Nebenniere, der Brustwirbelsäule (BWS) sowie dem Fuß in Verbindung.
• Die oberen und unteren Eckzähne stehen in Verbindung mit dem Magen, der Leber und der Gallenblase. Darüber hinaus mit der Hals- und Brustwirbelsäule, dem Auge sowie der Hüfte.
• Der linke obere Eckzahn verfügt zudem über eine Verbindung zum Gehirn.
• Die beiden Eckzähne im Unterkiefer korrespondieren zudem mit dem Knie.
• Die beiden kleinen Backenzähne im Ober- und Unterkiefer stehen in Bezug zur Lunge und dem Zwölffingerdarm.
• Die oberen kleinen Backenzähne für sich betrachtet stehen zudem in Bezug zur Hals- und Brustwirbelsäule sowie zur Hand und zum Fuß.
• Die Verbindung der unteren kleinen Backenzähne (rechts und links) bezieht sich auf die Lunge und den Dickdarm.
• Darüber hinaus stehen die kleinen Backenzähne im Bezug zum Abwehrsystem, der Brustwirbelsäule sowie der Schulter und der Hand aber auch dem Fuß. Der rechte kleine Backenzahn im Unterkiefer steht zudem in Verbindung mit der Brust.
Differenzierter zeigen sich die Verbindungsstrukturen der großen Backenzähne.
• Beidseitig stehen im Oberkiefer die großen Backenzähne in Verbindung mit dem Magen und dem Dickdarm.
• Der rechte darüber hinaus mit der Nebenschilddrüse und der linke mit der Bauchspeicheldrüse.
• Darüber hinaus stehen die großen Backenzähne beidseitig in Verbindung mit dem Abwehrsystem, der Brust, der Brustwirbelsäule und dem Knie.
• Die großen Backenzähne im Unterkiefer stehen gemeinsam in Bezug zum Magen und der Milz. Der rechte zudem zum Zwölffingerdarm und der linke zum Dünndarm.
• Die Weisheitszähne des Oberkiefers stehen auf beiden Seiten in Verbindung mit dem Dünndarm und dem Herz. Auch besteht bei beiden eine Verbindung zum Ohr sowie zur Brustwirbelsäule, der Schulter und der Hand.
• Der linke obere Weisheitszahn hat zudem Bezug zum zentralen Nervensystem und der rechte zum allgemeinen Nervensystem sowie zur Lendenwirbelsäule.
• Die Weisheitszähne im Unterkiefer korrespondieren beide mit dem Herz, dem peripheren Nervensystem, dem Ohr sowie der Schulter und Halswirbelsäule. Der linke Weisheitszahn im Unterkiefer steht isoliert betrachtet auch mit der Galle und der Lendenwirbelsäule in Verbindung.
• Außerdem ist bekannt, dass alle vier Weisheitszähne in Beziehung zum Hormonsystem, den Zungenmandeln und dem Kreislaufmeridian stehen.