Zahnfleischprobleme: Kommt Zahnfleisch nie wieder?
Zahnfleischerkrankungen und Zahnfleisch-Probleme
Zahnfleischerkrankungen basieren gewöhnlich auf einer » Entzündung des Zahnfleisches. Selten werden sie durch Vitamin-C-Mangel (Skorbut) verursacht, manchmal durch Medikamente gegen Epilepsie (Phenytoin), gegen Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen (Kalziumantagonisten) oder durch das nach einer Organtransplantation angewendete Ciclosporin, weil diese Medikamente Zahnfleischwucherungen verursachen können.
Über einem unvollständig durchgebrochenen Zahn - oft Weisheitszahn – schwillt das Zahnfleisch mitunter an, wobei sich unter den Zahnfleischlappen Nahrungsstücke und Bakterien sammeln. Weitere Gründe für eine Zahnfleischerkrankung sind Leukämie oder Infektionen mit Herpesviren. Außerdem begünstigen Veränderungen im Hormonhaushalt, besonders Schwangerschaften, eine Zahnfleischerkrankung.
In den allermeisten Fällen entzündet sich das Zahnfleisch infolge mangelnder » Mundhygiene. Auf den Zähnen bildet sich bakterieller Belag (Plaque), der innerhalb von 72 Stunden zu hartem Zahnstein verkalkt. Dagegen kommt die » Zahnbürste nicht mehr an.
Bakterien vergären Speisereste und bewirken » Mundgeruch sowie Rötungen, Schwellungen und Schmerzempfindlichkeit des Zahnfleisches um die Zahnhälse. Beim » Zähneputzen oder Kauen erscheint Blut. Allmählich breitet sich die einfache » Zahnfleischentzündung (Gingivitis) auf den ganzen Zahnhalteapparat zur » Parodontitis aus.
Der Rückzug des Zahnfleisches (» Parodontose) ist eine weitere Folge der Zahnfleischerkrankung. Dabei bilden sich Taschen in den Zwischenräumen zwischen länger erscheinenden Zahnhälsen. Das Zahnfleisch zieht sich immer weiter zurück bis die Zähne wackelig werden und ausfallen. Schmerzen entstehen erst, wenn sich die Zähne so weit gelockert haben, dass sie beim Kauen wackeln.
Sorgfältige Mundhygiene beugt nicht nur dem Angriff auf die Zähne durch Karies vor, sondern auch Erkrankungen des Zahnfleisches wie Gingivitis, Parodontitis und Parodontose. Während sich eine Gingivitis durch sorgfältige Reinigung mit » Zahnbürsten und » Zahnseide meist beheben lässt, erfordert eine Parodontitis professionelle Behandlung. Bis etwa 2 Millimeter unterhalb des Zahnfleischsaumes reicht die Zahnbürste. Der Zahnarzt kann bis zu fünf Millimeter tiefe Taschen reinigen. Darüber hinaus wäre eine Operation erforderlich.
Bei der Beseitigung von Mundgeruch und der Bakterienbekämpfung helfen einige » Mundwasser. » Elektrische Zahnbürsten und » Mundduschen fördern die Durchblutung des Zahnfleisches. Bei akuten Entzündungen empfehlen Zahnärzte Mundspülungen mit Chlorhexidin, Wasserstoffperoxydlösung oder Anderes.
Am Ende spielt auch die Ernährungsweise eine Rolle im Kampf gegen Zahnfleischprobleme. Wer sich gesund bzw. zunehmend gesünder ernährt, mit viel Obst und Gemüse, hat auf Dauer weniger Probleme mit Zähnen und Zahnfleisch.